Unterzieht man jedoch die Arbeitsmarktsituation in den USA einer tiefgehenderen Analyse, so muss man feststellen, dass Arbeitslosigkeit weiterhin ein dringliches Problem darstellt. Die zwischenzeitlich vernommenen guten Nachrichten sind nichts als Ablenkung von dem tieferliegenden Problem. Zu diesem Schluss muss man jedenfalls kommen, wenn man sich die jüngste Arbeitsmarktanalyse von Nomura vor Augen führt:

Die grau strichlierte Linie stellt eine Anpassung der Arbeitslosenrate dar: Hier werden auch jene Menschen als arbeitslos berücksichtigt, die aufgrund der schwierigen Arbeitsmarktsituation entmutigt die Suche nach einem neuen Job aufgegeben haben. Der Effekt demografischer Trends ist dabei ebenfalls miteinbezogen werden, damit dieser keine Verzerrungen verursachen kann.
Was ist zu dem obigen Graphen anzumerken? FTAlphaville bemerkt dazu:
[W]hat is striking about the broken line above isn’t where it now ends — at 10.3 per cent — but rather the lack of any meaningful, sustained improvement for more than two years.This alternative measure has remained above 10 per cent since September 2009, and aside from a bit of skittishness (some of which is down to uncaptured seasonality) has mostly just moved sideways.
Alle Berichte über positive Trends am amerikanischen Arbeitsmarkt müssen vor diesem Hintergrund mit Skepsis betrachtet werden: Solange die grau strichlierte Linie, die für die angepasste Arbeitslosenrate steht, nicht deutlich nach unten drückt, kann nicht von wirklicher Entspannung am amerikanischen Arbeitsmarkt gesprochen werden. Das gilt es zu bedenken, wenn am Freitag die neuesten Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt veröffentlicht werden.