Dienstag, 21. August 2012

Die Zentralbank, die es niemandem Recht machen kann

Die EZB steht unter Dauerbeschuss: Die geldpolitischen Maßnahmen sind für das eine Lager der Kritiker unzureichend, das andere Lager findet sie überbordend und nicht gerechtfertigt. Spanien, Italien und Frankreich üben auf Draghi und Co. massiven Druck aus; sie wollen, dass die EZB in unbegrenztem Ausmaß Staatsanleihen ihrer Länder aufkauft. 'Monetäre Staatsfinanzierung' schreien da die deutschen Spielverderber! Teufelszeug! Es dürfe nicht angehen, dass fiskalpolitische Probleme mit der Druckerpresse gelöst werden sollen. Sehnlich wünscht sich die Deutsche Bundesbank jene Zeiten zurück, als das 'No Bailout-Prinzip' in Kraft war und die EZB sich gemäß ihrer Statuten primär um die Erhaltung der Preisstabilität im Euroraum kümmerte.

Die EZB kann es im Moment jedenfalls kaum jemanden Recht machen; sie ist einem Dauerfeuer gegensätzlicher politischer Interessen ausgesetzt. Da liegt die Lösung nahe: 40 neue Mitarbeiter sollen kommen. 'Ein Tropfen auf den heißen Stein?' Wie gesagt: Die EZB kann es ohnehin niemandem Recht machen:

Die Europäische Zentralbank bekommt nach einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" zusätzliche Mitarbeiter für ihren Kampf gegen die Euro-Krise. Der Zentralbankrat habe 40 zusätzliche Stellen für das Jahr 2013 genehmigt. Entsprechende Informationen der "Welt"aus Notenbankkreisen wurden von der EZB bestätigt.
EZB-Präsident Mario Draghi habe damit eine Zusage von Anfang Juli eingelöst, die Kapazitäten der Notenbank auszubauen. Zuvor hatten sich die Mitarbeiter der Zentralbank über eine zu hohe Arbeitsbelastung beklagt. In Belegschaftskreisen sei nun allerdings von einem "Tropfen auf den heißen Stein" die Rede.

Quelle: Der Standard