Sonntag, 29. August 2010

Wie sollen Derivate reguliert werden? Über den Lobbyismus der Großbanken

Die großen Banken an der Wallstreet tun weiterhin ihr Möglichstes, um einschneidende Regulierungsmaßnahmen zu verhindern; sie bevorzugen den Status quo, weil dieser großes Gewinnpotential eröffnet. Die zuständigen Regulierungsinstitutionen sind in den USA gerade damit beschäftigt, die Spielregeln des Handels mit Derivaten neu zu organisieren. Es geht in erster Linie darum, auf den Derivatmärkten mehr Transparenz zu erzwingen. Damit soll verhindert werden, dass einige wenige Finanzinstitutionen den Markt nach Belieben dominieren können, indem sie wesentliche Informationen über Ausmaß und Details der Derivat-Deals einfach nicht preisgeben, obwohl diese ein massives Risiko für den gesamten Bankensektor darstellen können.

Die Großbanken wehren sich, denn das Fixed Income, Currencies and Commodities Trading (FICC) ist äußerst lukrativ. Wie lukrativ, das zeigen die hohen Gewinne, die von Instituten wie Goldman Sachs bereits wieder eingefahren werden, und welche ganz wesentlich auf einbringliche Transaktionen im FICC-Geschäftsbereich zurückgehen. Gretchen Morgensen schreibt in der NYT:

Because the most potentially nuclear forms of derivatives are privately arranged and loosely monitored, two clear goals of the legislation are greater price transparency and the opening of transactions to more market participants.

But not everyone wants these aims to be met. And early signs indicate that the big firms currently in control of the derivatives market view the rules-writing process as an opportunity to maintain the status quo in one of their most lucrative lines of business — or win back what they feel they lost amid the legislative wrangling earlier this year.

The question is this: Will regulators give Wall Street’s big dealers what they want in a second bite of the apple?

[...]

Changing the way this market operates is also crucial because major firms like JPMorgan Chase, Goldman Sachs and Morgan Stanley currently run it. These companies don’t want to open trading facilities to more participants because they prefer that their customers have limited access to bids and offers; such black-box arrangements generate far more profits to dealers than open and transparent markets.