Sonntag, 10. Oktober 2010

Wie viele junge Menschen leben zusammen mit ihren Eltern? Daten für Europa und die USA

Für die Rubrik "Statistiken, die man unbedingt kennen muss", teilt uns Eurostat mit:

In der EU27 lebten 20% der Frauen und 32% der Männer im Alter von 25 bis 34 Jahren im Jahr 2008 mit mindesten einem ihrer Elternteile zusammen. Von diesen jungen Frauen und Männern, die noch zu Hause leben, waren 13% in der Ausbildung. Für die Altersgruppe der 18 bis 24-jährigen war der Anteil derjenigen, die bei ihren Eltern leben, erwartungsgemäß viel höher und lag bei 71% für Frauen und 82% für Männer. In dieser Altersgruppe der jungen Frauen und Männer, die im Elternhaus leben, lag der Anteil derjenigen, die sich in der Ausbildung befinden, bei 55%. Von den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 34 Jahren lebten 48% der Frauen und 36% der Männer in einer eheähnlichen Lebensgemeinschaft.


Die Zahlen für Österreich zeigen, dass wir unter dem Durchschnitt liegen: Im Alter von 18-24 leben 66,7% der Frauen und 75,6% der Männer zusammen mit ihren Eltern; bei den 25-34-jährigen sind es 14,7% respektive 30,7%.

Eine Recherche über vergleichbare Daten für die USA führte mich zu dieser Studie aus dem Jahr 2007, wo man in der Tabelle auf Seite 24 - aufgeschlüsselt auch nach ethnischer Zugehörigkeit - nachlesen kann:

  • 20-24 Jahre: Männer 43%; Frauen 38%
  • 25-29 Jahre: Männer 19,8%; Frauen 15,9%
  • 30-34 Jahre: Männer 10,1 %; Frauen 7,9%
Daraus ist nicht nur abzulesen, dass die Frauen auf beiden Seiten des Kontintents in den genannten Altersgruppen seltener zu Hause leben als altersgleiche Männer. Es zeigt auch, dass junge Menschen in den USA offensichtlich früher ausziehen als ihre europäischen Alterskollegen (Über die Ursachen für diese Unterschiede werde ich vielleicht ein anderes Mal einen Beitrag schreiben).

Wobei sich auch in den USA - nicht zuletzt aufgrund der Wirtschaftskrise - ein Phänomen des Länger-zu-Hause-Wohnens manifestiert:

Today’s typical 22-year-old is living at home longer, is more financially insecure, and is making lower wages than previous generations. These factors contribute to a delay in the start of “adulthood" [...]

Leaving home later has been a growing trend since the 1980s, he adds, but “what the economic downturn did was it heightened it. What the economic downturn also did was it became a safe way for kids and for parents to justify living at home if they felt there was some kind of stigma with it.”