Mittwoch, 15. Februar 2012

Das Dilemma der Griechen: Extrem oder vielleicht noch extremer leiden?

Dieser Tage ist in den Medien immer wieder zu lesen, welche fatalen Auswirkungen ein Austritt aus der Eurozone für Griechenland hätte. Doch ist die Alternative wirklich besser? Diese Frage müssen sich vor allen die verantwortlichen griechischen Politiker stellen. Indem das griechische Parlament am Wochenende dem neuen Sparpaket zugestimmt hat, hat sich gezeigt, dass es im griechischen Parlament weiterhin eine Mehrheit für einen Verbleib in der Eurozone gibt. Doch die Durchsetzung der Sparmaßnahmen wird noch weitere dramatische Folgen für die griechische Bevölkerung haben: Die griechische Volkswirtschaft wird aufgrund der kontraktiven Fiskalpolitik garantiert für viele Jahre kein Wachstum verzeichnen können. Tausende weitere Jobs werden verloren gehen, und das nicht nur im öffentlichen, sondern auch im privaten Sektor. Denn der Prozess der internen Abwertung über Deflation von Löhnen und Gehältern wird viele Jahre in Anspruch nehmen; die griechische Wirtschaft wird nicht von heute auf morgen wettbewerbsfähig werden.

Vor diesem Hintergrund hat sich auch Jeremy Warner vom Telegraph gefragt, ob es aus der Sicht der Griechen wirklich die bessere Option ist, die Abhängigkeit gegenüber seinen ausländischen Gläubigern aufrechtzuerhalten und sich dem rigorosen Spardiktat der Troika zu unterwerfen. Seine Antwort dürfte so manchen überraschen:

Repeated rounds of austerity are proving self defeating, which makes it virtually certain that Greece will eventually have to come back for more. What are Europe's paymasters to demand then?

That ordinary Greeks be further punished for the sins and omissions of the old political and business elite? They've already been driven close to open rebellion. Morally and socially, it cannot be right to push them any further. To keep on demanding more is no longer an economic strategy, but a form of sadistic vindictiveness, designed, perhaps deliberately, to back the country into a corner.

What is more, experience in Argentina and other countries that have both devalued and defaulted suggest that the economic shock of exiting a fixed exchange rate is relatively short lived.

Once competitiveness has been restored by devaluation and default, growth prospects improve dramatically. The short sharp shock of exit is very likely better than the death by a thousand cuts implied by continued membership.

Quelle: Telegraph