Bei der Federal Reserve werden die Wachstumsaussichten der amerikanischen Wirtschaft pessimistischer eingeschätzt als noch vor einigen Wochen; darauf lassen die jüngsten Warnungen vor einer deflationären Entwicklung schließen. Die jüngst veröffentlichen Zahlen zum amerikanischen Arbeitsmarkt bestärken die Erwartung, dass der amerikanischen Wirtschaft eine in Sachen Wirtschaftswachstum enttäuschende Zeit mit schwelenden Problemen auf dem Arbeitsmarkt bevorsteht.
In Europa feiert Deutschland gerade seine wirtschaftliche Auferstehung. Österreich profitiert von der wirtschaftlichen Erholung in Deutschland. Davon abgesehen sind die wirtschaftlichen Probleme im EU-Raum evident: Griechenland. Irland. Spanien. Portugal. Italien. Frankreich. Die Liste der Problemfälle in Sachen Staatsverschuldung und langsames Wirtschaftswachstum ist so lang wie Merlins Bart.
Kein Wunder also, dass die Investoren angesichts all dieser nicht gerade rosig anmutenden Aussichten nach vermeintlich sicheren Häfen für Investitionen suchen: Die Zinssätze auf deutsche Bundesanleihen sind ebenso stark gesunken wie jene auf US-Bonds. Dies ist ein Resultat der erhöhten Nachfrage nach verhältnismäßig sicheren Staatsanleihen.
In einem Umfeld, in dem man sich nicht sicher ist, welches Unternehmen und welcher Staat noch pleite gehen wird, setzen viele Investoren auf Investitionen, deren Ausfallswahrscheinlichkeit am geringsten einzuschätzen ist.
Und sie kaufen risikoarme Bonds, weil durch die lockere Geldpolitik während der Krisenzeit sehr viel billiges Geld zur Spekulation zur Verfügung steht.